Publikation im European Journal of Information Systems
Die Studie beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie Nutzerverhalten für die Entwicklung von IT Systemen genutzt werden kann und entwickeln das Konzept der digitalen Desire Paths. Speziell untersuchen die Autor*innen in der Studie, wie computergestützte Workarounds, im Allgemeinen als negative Störungen betrachtet, zur Verbesserung von Informationssystemen genutzt werden können.
Bei der Gestaltung von Informationssystemen ist es essenziell, das Nutzerverhalten in die Entwicklung einzubeziehen, damit die Systeme von Nutzer*innen akzeptiert werden. In dieser Studie untersuchen die Autor*innen sechs Workarounds in zwei Fallorganisationen und analysieren die Verbindungen zwischen ihnen. Sie entwickeln das Konzept der "digital desire paths", um den Prozess zu beschreiben, wie Entwickler das Systemdesign verbessern, indem sie beobachten, wie Benutzer das System nutzen und umgehen. "Digital desire paths" bieten eine neuartige Interpretation von Workarounds und unbeabsichtigter Nutzung als Input für das Design von Informationssystemen und dienen damit als Beispiel für das Prinzip der geführten Emergenz in der Aktionsdesignforschung.
Die Ergebnisse sind übertragbar auf Komplemente in digitalen Plattformökosystemen, in denen die Emergenz häufig datengetrieben und mit hohen prozessualen Anforderungen für mobile Apps konzipiert ist, aber auch für Ökosysteme rund um generative künstliche Intelligenz bei der Gestaltung von GPTs.